letztes update:
04.02.2003

Das Friedensforum

Die Idee

Krieg ist allgegenwärtig. Immer wieder kommt es zu blutigen Konflikten. Das einzige was sich ändert, sind die Schauplätze!
Leicht stellt sich da die Frage, ob das Blutvergießen denn irgendwann ein Ende hat. Oder um es mit der Leitfrage unserer Veranstaltungen auszudrücken: „Gibt es jemals Frieden...?“

Beschäftigt man sich näher mit der Problematik, wird schnell klar, dass es sich hierbei um kein leichtes Thema handelt. Auf Fragen wie „Was sind die Ursachen eines Krieges?“ oder „Was geht in den Köpfen der Menschen vor?“ gibt es keine eindeutigen Antworten. Kollektive Hilflosigkeit ist die Reaktion.

Gerade in dieser Situation kommt einer Frage immer mehr Bedeutung zu: „Was kann ich tun?“ Die weitverbreitete Passivität unter den Menschen ist ein großer Missstand. Immer noch meinen Viele in den westlichen Industrienationen, Krieg müsse für sie kein Thema sein. Ihr Argument ist, dass sich die Konflikte sowieso in anderen Teilen der Welt abspielen. Dies mag zwar richtig sein, die große Frage ist bloß, wie lange noch!

„Was kann ich tun?“ In unseren Veranstaltungen versuchen wir durch Experten und Betroffene Wissen über die Schrecklichkeit von Kriegen zu vermitteln. In anschließenden Diskussionen werden gemeinsam mit den Besuchern Lösungen gesucht.
Es ist wichtig, Farbe zu bekennen, sich zu informieren, zu diskutieren. Wir dürfen nicht glauben, Krieg müsste uns nichts angehen. Sonst wird auch unsere sichere, friedliche Welt bald an dieser Naivität zugrunde gehen...

Die Veranstaltung

Das erste Friedensforum dieser Art fand am 16. Juli 2001 im Congress Centrum Böblingen (CCB) statt. Mehrere Schulklassen mit insgesamt fast 100 Jugendlichen besuchten die Veranstaltung, die mit den Vorträgen geladener Referenten begann. Vorneweg erzählten Frau Siemens und Herr Breeman von ihren Erlebnissen im zweiten Weltkrieg. Die Zeitzeugen waren beide im holländischen Widerstand tätig, was zu jener Zeit lebensgefährlich war.
Anschließend gab Oberst a.D. Bronisch einen Einblick in die schwierigen sicherheits-politischen Zusammenhänge unserer Zeit. Sein Vortrag zielte vor allem auf die Beantwortung der Leitfrage der Veranstaltung „Gibt es jemals Frieden...?“
Als letzter Referent im Vorttragsteil des Friedensforums war Oberstleutnant Dresbach an der Reihe. Der Soldat, der ein Jahr zuvor selbst im Kosovo stationiert war, veranschaulichte in seiner Dia-Präsentation die Schrecklichkeit der dortigen Krise.
Gerade dieser Vortrag fand unter den jungen Besuchern viel Zuspruch, da er den Krieg brutal und schrecklich wie er ist, ohne Verschönung darstellte.
Nach der Mittagspause ging die Veranstaltung in ihren zweiten Teil: die Diskussionsrunde. Nun konnten sich auch die Besucher beteiligen und ihre Fragen und Meinungen vorbringen. Wenn auch die Zeit zu knapp war, um auf bestimmte Themen näher einzugehen, war es doch erfreulich, wie viele Jugendliche sich lebhaft an der Diskussion beteiligten.

Das zweite Friedensforum, am 15. Juli 2002 ebenfalls im Congress Centrum Böblingen (CCB), war bereits eine Veranstaltung der größeren Art.
Mehrere Schulklassen aus verschiedenen Schulen in und um Stuttgart waren bei den Vorträgen von Henning Zierock (Gesellschaft Kultur des Friedens), Ute Hempelmann (freie Journalistin und Nahost-Expertin), Christiane Richter (Initiative „Seniorpartner in School e.V.“) sowie Oberst Schmeja (Bundeswehr) am Hauptveranstaltungstag anwesend.
Am zweiten Veranstaltungstag, der an einer Schule (Graf-Eberhardt-Gymnasium Bad Urach) stattfand, wurde in mehreren Klassen auf die persönliche Ebene von Konflikten eingegangen und gemeinsam Lösungen gesucht.
Gerade die Verknüpfung von Information über „große“ Kriege und anschließender Schulung für persönliche Konfliktlösung, erwies sich als ein erfolgreiches Konzept und ließ damit auch dieses Friedensforum zu einem vollen Erfolg werden.