Krieg ist allgegenwärtig. Immer wieder kommt es zu blutigen Konflikten.
Das einzige was sich ändert, sind die Schauplätze!
Leicht stellt sich da die Frage, ob das Blutvergießen denn irgendwann
ein Ende hat. Oder um es mit der Leitfrage unserer Veranstaltungen auszudrücken:
„Gibt es jemals Frieden...?“
Beschäftigt man sich näher mit der Problematik, wird schnell
klar, dass es sich hierbei um kein leichtes Thema handelt. Auf Fragen
wie „Was sind die Ursachen eines Krieges?“ oder „Was
geht in den Köpfen der Menschen vor?“ gibt es keine eindeutigen
Antworten. Kollektive Hilflosigkeit ist die Reaktion.
Gerade in dieser Situation kommt einer Frage immer mehr Bedeutung zu:
„Was kann ich tun?“ Die weitverbreitete Passivität unter
den Menschen ist ein großer Missstand. Immer noch meinen Viele in
den westlichen Industrienationen, Krieg müsse für sie kein Thema
sein. Ihr Argument ist, dass sich die Konflikte sowieso in anderen Teilen
der Welt abspielen. Dies mag zwar richtig sein, die große Frage
ist bloß, wie lange noch!
„Was kann ich tun?“ In unseren Veranstaltungen versuchen
wir durch Experten und Betroffene Wissen über die Schrecklichkeit
von Kriegen zu vermitteln. In anschließenden Diskussionen werden
gemeinsam mit den Besuchern Lösungen gesucht.
Es ist wichtig, Farbe zu bekennen, sich zu informieren, zu diskutieren.
Wir dürfen nicht glauben, Krieg müsste uns nichts angehen. Sonst
wird auch unsere sichere, friedliche Welt bald an dieser Naivität
zugrunde gehen...
Die Veranstaltung
Das erste Friedensforum dieser Art fand am 16. Juli 2001 im Congress
Centrum Böblingen (CCB) statt. Mehrere Schulklassen mit insgesamt
fast 100 Jugendlichen besuchten die Veranstaltung, die mit den Vorträgen
geladener Referenten begann. Vorneweg erzählten Frau Siemens und
Herr Breeman von ihren Erlebnissen im zweiten Weltkrieg. Die Zeitzeugen
waren beide im holländischen Widerstand tätig, was zu jener
Zeit lebensgefährlich war.
Anschließend gab Oberst a.D. Bronisch einen Einblick in die schwierigen
sicherheits-politischen Zusammenhänge unserer Zeit. Sein Vortrag
zielte vor allem auf die Beantwortung der Leitfrage der Veranstaltung
„Gibt es jemals Frieden...?“
Als letzter Referent im Vorttragsteil des Friedensforums war Oberstleutnant
Dresbach an der Reihe. Der Soldat, der ein Jahr zuvor selbst im Kosovo
stationiert war, veranschaulichte in seiner Dia-Präsentation die
Schrecklichkeit der dortigen Krise.
Gerade dieser Vortrag fand unter den jungen Besuchern viel Zuspruch, da
er den Krieg brutal und schrecklich wie er ist, ohne Verschönung
darstellte.
Nach der Mittagspause ging die Veranstaltung in ihren zweiten Teil: die
Diskussionsrunde. Nun konnten sich auch die Besucher beteiligen und ihre
Fragen und Meinungen vorbringen. Wenn auch die Zeit zu knapp war, um auf
bestimmte Themen näher einzugehen, war es doch erfreulich, wie viele
Jugendliche sich lebhaft an der Diskussion beteiligten.
Das zweite Friedensforum, am 15. Juli 2002 ebenfalls im Congress Centrum
Böblingen (CCB), war bereits eine Veranstaltung der größeren
Art.
Mehrere Schulklassen aus verschiedenen Schulen in und um Stuttgart waren
bei den Vorträgen von Henning Zierock (Gesellschaft Kultur des Friedens),
Ute Hempelmann (freie Journalistin und Nahost-Expertin), Christiane Richter
(Initiative „Seniorpartner in School e.V.“) sowie Oberst Schmeja
(Bundeswehr) am Hauptveranstaltungstag anwesend.
Am zweiten Veranstaltungstag, der an einer Schule (Graf-Eberhardt-Gymnasium
Bad Urach) stattfand, wurde in mehreren Klassen auf die persönliche
Ebene von Konflikten eingegangen und gemeinsam Lösungen gesucht.
Gerade die Verknüpfung von Information über „große“
Kriege und anschließender Schulung für persönliche Konfliktlösung,
erwies sich als ein erfolgreiches Konzept und ließ damit auch dieses
Friedensforum zu einem vollen Erfolg werden.